Sollte ein technischer Interviewer den Lebenslauf des Kandidaten lesen, bevor er ein Interview führt?
Ich interviewe regelmäßig für datenwissenschaftliche Positionen. Der besondere Kontext besteht darin, dass Personalvermittler, die selbst nicht technisch sind, aber mit den Anforderungen der Position sehr vertraut sind, die Lebensläufe bereits gelesen, ein erstes Telefoninterview mit den Kandidaten geführt und diese weitergeleitet haben.
Einige meiner Kollegen argumentieren, dass das Lesen des Lebenslaufs zu potenziellen Verzerrungen bei der Herangehensweise an die Kandidaten führt. Zum Beispiel könnten wir eher dazu neigen, Kandidaten mit ähnlichen Hintergründen zu akzeptieren.
Mein intuitiver Eindruck ist, dass es für den Kandidaten respektlos ist, den Lebenslauf nicht zu lesen. Ich denke auch, dass es nützlich sein kann, meine Interviewfragen auf Teile des Lebenslaufs zu konzentrieren, die dünner erscheinen.
Ein zusätzlicher Kontext als Antwort auf die Kommentare:
Es gibt zusätzliche Interviewphasen, die von Interviewern mit technischem Hintergrund durchgeführt werden, wobei der Hintergrund und die Motivationen des Kandidaten im Mittelpunkt stehen. Der Lebenslauf ist hier natürlich eine wichtige Eingabe, daher wird er im größeren Prozess ernsthaft berücksichtigt.
In diesem "technischen Interview" interessieren wir uns nicht besonders für das Spezifische Details der Technologie, die sie möglicherweise in der Vergangenheit verwendet haben (wir schreiben nicht einmal vor, dass Datenwissenschaftler bestimmte Technologien verwenden, sobald sie hier arbeiten), sondern Kandidaten, die nachweisen, dass sie allgemeine Analyseprinzipien auf bestimmte Geschäftsprobleme anwenden können.
Schließlich haben wir mehrere Prozesse eingerichtet, um die Einstellungsverzerrung zu verringern, vor allem, dass unsere technischen Interviews und Bewertungsprozesse konsistent und strukturiert sind.